Law Clinic Migrationssozialrecht

Foto: Anne Walter

Die Law Clinic bietet interessierten Studierenden die Möglichkeit, sich in praxisorientierten Lehrveranstaltungen in der Migrationsrechtsberatung zu spezialisieren und vertiefte Kenntnisse im Migrationssozialrecht zu erwerben. Neben den Pflichtveranstaltungen Beratung, Kommunikation und Sozialrecht besuchen die Teilnehmenden an der Law Clinic besondere Vertiefungsveranstaltungen im Aufenthalts- und Asylrecht, der Migrationsrechtsberatung unter fachanwaltlicher Anleitung sowie den Schwerpunkt Migrationssozialrecht. Exkursionen und Vortragsveranstaltungen, eine einschlägige Praxisstelle im berufspraktischen Semester sowie eine einschlägige Bachelorarbeit sind ebenfalls Bestandteile, die im Teilnahmezertifikat gesondert ausgewiesen werden. Prof. Dr. Anne Walter, Frau Ass. iur. Claudia Baumann und Studierende freuen sich auf das WiSe 2023/2024.


Exkursion Weingartener Herbstwoche zum Migrationsrecht Oktober 2023

Foto: Anne Walter

In der zweiten Oktoberwoche füllte sich das Tagungshaus in Weingarten auch in diesem Jahr wieder zur Weingartener Herbstwoche. Studierende juristischer Studiengänge der Universität Gießen, Frankfurt und der Hochschule Fulda stellten sich in sechs Tagen dem aktuellen Rechtsgeschehen weltweiten Migrationsrechts. Unter der Anleitung erfahrener Referierender widmete sich jeder Tag für sich, einem migrationsrechtlichen Thema. Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen wie Rechtswissenschaft und -praxis, Politik und Sozialarbeit diskutierten über die aktuellen Entwicklungen und Probleme im Zusammenhang mit dem Migrationsrecht. Dabei wurden unter anderem Fragen zur Integration, zum Asylverfahren und den damit verbundenen rechtlichen Rahmenbedingungen erörtert. Angefangen bei Staatsangehörigkeit und gleichberechtigter Zugehörigkeit, über die Grundbegriffe „Migration“ und „Zugehörigkeit“ und die interdisziplinären Bezüge behandelten die Studierenden im Verlauf der Woche Themen wie Aufenthaltsrecht, Flüchtlingsrecht, Migration und soziale Teilhabe. Doch die Teilnehmenden wurden nicht nur mit geballtem Wissen konfrontiert, sondern auch mit emotionalen Einzelberichten, die zum lösungsorientierten Austausch anregten. Besonders der Film „Als Paul über das Meer kam“ hinterließ bleibenden Eindruck, welcher sich in spätabendlichen Gesprächen untereinander äußerte. Für interaktive Abwechslung unterteilte sich der Tag in Vorträge am Vormittag und Gruppenarbeiten nachmittags. Bei Letzteren wurden die Teilnehmenden in kleine Gruppen eingeteilt, welche sich nochmals spezifisch mit der Thematik des Vormittags auseinandersetzen sollten. Die Ergebnisse wurden dann in offener Runde vorgetragen und besprochen. Besonders die vorhandene Meinungsvielfalt prägte die Gruppenarbeiten enorm. So wurde beispielsweise anhand aktueller Rechtsprechungen, ein Mini-Moot-Court gebildet und ein fiktiver Verfahrensgang nachgespielt. Die Gruppen konnten sich selbst in die richterliche, anwaltliche oder behördliche Rolle einfinden und so das erlernte Wissen in die eigene Argumentation integrieren. Noch bis in die Nacht hinein konnte sich, wer noch Energie und Redebedarf hatte, im Gemeinschaftsraum zusammensetzen. Bei einer gemütlichen Tasse Tee, sowie Karten- und Brettspielen konnte man den Tag nochmals Revue passieren lassen. Einen gelungenen Abschluss fand die Woche in einem Ausblick in die Praxis. Mitarbeitende des Integrationszentrums Weingarten stellten ihre Arbeit vor und boten spannende Einblicke in den wechselhaften Alltag mit Geflüchteten und Personen mit Migrationsbiographie. Die Thematik rund um Asyl und Migration ist aktueller denn je. Umso wichtiger ist es, dass sich Menschen damit auseinandersetzen, um künftigen Hürden mutig mit Wissen entgegenzutreten (Vanessa Groh).