Prof. Dr. Hans-Joachim Reinhard

Foto: Hans-Joachim Reinhard

1. Was war ausschlaggebend dafür, dass Sie sich damals als Student*in für Ihr Fach entschieden haben? 

Abiturfach Wirtschaft und Recht mit einem Lehrer, der beides gut vermittelt hat. Mein Schwanken zwischen Wirtschaft und Recht löste sich recht pragmatisch. Ein Kumpel entschied sich für Recht und da nahm ich das auch, weil wir so eine Fahrgemeinschaft bilden konnten.

2. Wie sieht ein typischer Arbeitsalltag bei Ihnen aus?

Vorbereitung des Unterrichts, Information über aktuelle Entwicklungen im Recht sowie als Dekan viele Meetings und zwischen durch Versorgung meiner betagten Mutter.  

3. Sind Sie eher der digitale Typ oder bevorzugen Sie die Präsenzlehre? 

Inzwischen finde ich zunehmend Gefallen an der digitalen Lehre, möchte aber den persönlichen Kontakt auf Dauer nicht missen. Die grauen Kacheln sind doch schon sehr anonym.

4. Vor und nach Corona:

a) Was haben Sie in der Lehre der Corona-Pandemie gelernt?
b) Was nehmen Sie aus der Corona-Pandemie für die Lehre danach mit?

zu a):

Mich (überhaupt) mit digitalen Formaten beschäftigt.

zu b):


 Auch in der Präsenz mehr digitale Möglichkeiten einsetzen.

5. Wenn Sie nicht Professor*in/Dozent*in wären, welchen alternativen Beruf hätten Sie ergriffen?

Entwicklungshelfer.

6. Wie können Sie am besten vom Alltag „abschalten“?

Wandern, Krimis lesen, Biergartenbesuch mit Freunden.

7. Was bringt Sie zur Weißglut?

– Menschen, die aus der Nazizeit keine Lehren ziehen.

– Menschen, die ihren Müll in die Landschaft werfen in der Erwartung irgendeiner wird ihn wegräumen.

8. Worüber können Sie lachen? 

Touché – Die Comics von Tom in der TAZ.

9. Wovon wurden Sie zuletzt überrascht?

Von der spontanen coronagerechten Feier einiger Kolleg*innen zu meinem 40-jährigen Dienstjubiläum.

10. Was begeistert Sie?

Studierende, die sich engagieren und nicht nur mit Schmalspurstudium ihre Credits haben wollen. 

11. Im sozialrechtlichen Bereich gibt es viele Brandherde. Welches Feuer würden Sie gern als Erstes löschen?

Vernünftige Bezahlung und Arbeitsbedingungen für jegliches pflegerische Personal (für Ältere, Kranke, Behinderte und Kinder). Es leistet härtere Arbeit als die meisten gut bezahlten Manager, deren Fehlen man auch kaum merken würde.

12. Welchen Tipp würden sie einem*r angehenden Sozialrechtsstudent*in für ein erfolgreiches Studium geben? 

Kontinuierlich die aktuellen sozialpolitischen Diskussionen verfolgen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Studium ist mehr als nur die Paragraphen anzuwenden.

Über Hans-Joachim Reinhard:

Hans-Joachim Reinhard ist Dekan des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften und Professor für Sozial- und Privatrecht. Das ausländische und internationale Sozialrecht sowie Rechtsfragen der Arbeitslosenversicherung und das Rentenversicherungsrecht bilden seinen Forschungsschwerpunkt. Als Forscher ist er national und international gut vernetzt, u.a. durch seine langjährige Tätigkeit als wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht in München und seine Mitwirkung in mehreren EU-Projekten, zuletzt in einem interdisziplinären Projekt mit Ökonomen zur pflegerischen Versorgung in der EU.